Bollywood – Die indische Filmindustrie boomt weiterhin

Auch wenn man nur ein relativ kurzes Auslandsemester macht, sollte man trotzdem auch etwas allgemeine Bildung mitnehmen. Denn den Begriff „Bollywood“ kann man durchaus häufiger hören, aber nur wenige wissen, was sich dahinter verbirgt.

Klar, es geht um indische Filme. Aber dann hört bei vielen das Wissen auch schon auf. Auch das sich viele Regisseure und indische Bürger über diesen Begriff negativ äußern, wissen vermutlich die wenigsten. Der Vergleich mit der westlichen Welt wird hier nicht gerne gesehen, sondern will man vielmehr als ein eigenes Konstrukt verstanden werden. Denn das das Wort „Bollywood“ an Hollywood anlehnt braucht man hier vom Wortstamm her nicht mehrt auseinander zu nehmen…

Doch klassisch, so wie es auch von den Indern gesehen werden will, nennt sich ein Film Hindi-Film. Bollywood stammt nur aus einem Mix der Wörter Bombay und Hollywood und ist, seitdem Bombay in Mumbai umbenannt wurde, eh nicht mehr aktuell. Wobei über diese angebliche Umbennung heiß diskutiert wird. Aber das ist ein anderes Thema… Indische Filmkritiker haben diesen Begriff aufgrund des kommerziellen Charakters, der sich vor 40 Jahren entwickelte, Bollywood verbreitet und mittlerweile wird die indische Filmindustrie auf der ganzen Welt so genannt.

Und vermutlich werden sie den Namen nie wieder los, da er sich eingebürgert hat und das in kommende Generationen übertragen wird. Obwohl die Glanzzeiten der indischen Filmindustrie in den Jahren waren, als die Bezeichnung Bollywood sich entwickelte, werden trotzdem aktuell jedes Jahr etwa 200 bis 250 Filme gedreht und somit mehr als irgendwo anders. Allerdings ist dann auch nicht weiter verwunderlich, dass viele Filme nicht unbedingt hochklassig sind und sich viele etwas ähnlich sind.

Wenn man genauer hinsieht, dann fällt einem auf, dass generell viele bestimmte Szenen fast in jedem Film wiederzufinden sind. Es scheint in Indien eine Art Schemata vorzuherrschen, ohne welches eine Produktion nicht erfolgreich sein kann. Die sogenannten Rasas sind neun Grundstimmungen, die der indischen Ästhetik angehören und in jeden Film gehören. Unter diese fallen Liebe, Leichtigkeit, Heldentum, Pathos, Wundersames, Komik, Schrecken, Ärger, Ekel.

Außerdem gibt es weitere typische Merkmale eines indischen Films. Viele Filme sind mindestens 2 ½ Stunden lang und können auch 4 Stunden dauern. Unterbrechungen oder Pausen gehören deshalb auch zur Regel. Da Indien stark mit der „Mode“ geht, sind aktuell eher Liebesfilme, Romanzen und Ähnliches „In“. Früher waren es eher Actionszenen, die angesagt waren. Oftmals kann man Anlehnungen an Musicals erkennen. Denn häufig sind Szenen zu finden, in denen die Schauspieler tanzen, die aber auch nicht immer unbedingt die Handlung des Films vorantreiben, sondern eher zur indischen Filmindustrie einfach dazugehören.

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