Warum überhaupt in Indien studieren?

Indien ist eines der wenigen Länder, an denen viele Studenten Interesse bekunden, wenn es um ein Auslandssemester außerhalb von Europa geht. Warum das so ist, dürfte sich bei vielen mittlerweile herumgesprochen haben. Indien ist wohl eines der schillernsten Länder, die es aktuell gibt.

Auch wenn es diverse Länder gibt, die besser ausgestattet sind und auch attraktiver zum Leben, bleibt Indien einzigartig. Gerade auf dem Techniksektor haben die Inder in den letzten Jahrzehnten ordentlich aufgeholt. Nicht umsonst gab es vor Jahren die Greencard in Deutschland. Vor allem Indien war damals im Gespräch, um den Bedarf an IT-Experten zu decken. Aber auch in der medizinischen Wissenschaft sind die Inder nicht von vorgestern. Warum man aber gerade Indien für ein Auslandssemester in die engere Auswahl nehmen kann, ist der Facettenreichtum.

Denn dass das Land extrem ist, dürfte man schon gehört haben. Auf der einen Seite unbestrittene Technologienation, auf der anderen Seite Entwicklungsland und zu den ärmeren Ländern gehörend. Aber auch innerhalb des Bildungssystems gibt es große Unterschiede. Hier finden sich Privatuniversitäten wieder, die zu den besten Unis der Welt gehören und auch sehr spartanische Universitäten, die man im internationalen Ranking definitiv nie finden wird.

Auch die für uns eher altbacken wirkenden Regeln in manchen Unis und Hörsälen sind hierbei faszinierend. Denn dass die Uni das Elternhaus darstellt, und das strenge Behüten weiterführt, ist hier in Deutschland gar nicht mehr vorstellbar. Kontrolle wird hier groß geschrieben. Sogar Handyverbot gilt hier. Kaum vorstellbar, dass es sich hierbei um eine Techniknation handelt, von der Arbeitskräfte gefragt sind. Denn dass diese sich im Arbeitsklima der westlichen Welt zurechtfinden, überrascht immer wieder. Teilweise wird sogar vorgeschrieben, was man in den Klausuren zu schreiben hat und was nicht. Die Kehrseite ist natürlich auch, dass die Freude dann außerhalb des Unigebäudes vorherrscht.

Denn in einigen Regionen gehört es zum guten Ton, dass bei einem Geburtstag der oder die Glückliche eine Torte ins Gesicht geworfen bekommt und sich darüber freut. Allerdings ist aber auch das Lernprogramm unterschiedlich. Der eine berichtet über strenge Anwesenheitspflicht und Handyverbot. Der zweite Erfahrungsbericht stellt das indische System als Luxus dar, da drei Monate lang eher Arbeitsgruppen gebildet worden sind und praktisch keine Vorlesungen besucht wurden… Von dieser Seite aus muss man wohl mehr oder weniger Glück haben. Wer diese Vielfältigkeit zwischen extrem guten Bildungswesen und bitterer Armut quasi nebeneinander erleben möchte, der dürfte sich intensiver mit Indien auseinandersetzen. Denn viel enger zusammen bekommt man diesen krassen Gegensatz nicht zu sehen.

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